Was ist eigentlich los? Große Teile der Welt sind aus Angst vor der Corona-Pandemie inzwischen fast komplett lahmgelegt. Zeitgleich haben wir Frühlingsanfang und den schönsten Sonnenschein – die Natur blüht auf.
Sicherlich sind eine angemessene Prävention und Vorsicht sinnvoll, dies allerdings grundsätzlich und nicht nur wegen Corona. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind für betroffene Personen teilweise dramatisch und ich möchte dies keinesfalls bagatellisieren. Allerdings sind in der Gesamtzahl im Verhältnis nur sehr wenige Menschen davon ernsthaft betroffen – hauptsächlich leider die älteren und vorerkrankten.
Es wäre auf jeden Fall eine Überlegung wert, potenziell gefährdete Personen besser zu schützen und ansonsten grundsätzliche Freiheiten nicht gravierend einzuschränken. Stattdessen könnte man etwas stärker an die Verantwortung der Restbevölkerung appellieren und vertrauen. Meines Erachtens stellt es keine Lösung dar, wenn alle passiv zuhause verharren und darauf hoffen, dass unsere Politiker und Virologen die Situation lösen. Jeder kann für sich und für die Gemeinschaft selbst viel tun und sollte sich bei aller Vorsicht seinen Optimismus bewahren.
Bei allem Negativen besteht in jeder Krise natürlich auch eine Chance. Wir sehen diese hauptsächlich darin, dass ein zwischenzeitlicher Stillstand zu einem gewissen gesunden Reset in einer sehr überhitzten und gehetzten Welt führen kann. Wie Matthias Horx in seiner „Rückwärts-Prognose“ schreibt, werden wir uns vielleicht in einigen Monaten schon sehr wundern, weil wieder ein sozusagen normales Leben herrscht und sich viele Dinge durch diesen Schock bedingt zum Positiven verändert haben.
Dennoch sehen wir unsere Politiker in der Verantwortung, die nun vorgenommenen gravierendsten Einschränkungen – sobald möglich – wieder schrittweise zurück zu fahren.
Wir sollten die Zeit nutzen, einmal zur Ruhe zu kommen, uns zu besinnen und die Dinge neu auszurichten. Ich bin davon überzeugt, dass Themen wie Nachhaltigkeit, lokaler Bezug und vor allem wirklich gute menschliche Beziehungen erheblich an Wert gewinnen.
Für uns im Unternehmen sind die Auswirkungen zum Glück bisher nicht ganz so stark spürbar wie in vielen anderen Branchen, allerdings haben wir in einigen Bereichen mit erheblichen Beeinträchtigungen zu kämpfen. Wir haben präventive Maßnahmen ergriffen, achten auf eine angemessene Distanz sowie zusätzliche Hygienemaßnahmen. Mehrere Mitarbeiter arbeiten im Home Office. Dennoch versuchen wir die Mannschaft bestmöglich zusammen zu halten und zu ermutigen. Unser Unternehmen ist verhältnismäßig stabil aufgestellt und wir sind davon überzeugt, dass wir gestärkt aus der Krise hervorgehen. Wir haben uns in der Geschäftsführung darauf verständigt, definitiv keinen Mitarbeiter zu entlassen und auf Kurzarbeit zu verzichten, soweit dies möglich ist. Mit unseren Vertragspartnern zeigen wir uns solidarisch.
Wir danken vor allem unseren Mitarbeitern, aber auch allen Geschäftspartnern und Freunden für die tatkräftige Unterstützung. In schwierigen Zeiten zeigen sich Verlässlichkeit und Loyalität noch viel deutlicher.
Trotz aller Probleme schauen wir positiv in die Zukunft und hoffen, dass diese Krisensituation schnellstmöglich beendet wird.
Wir kämpfen weiter – aufgeben ist keine Option!
Stephan Ruppert